Premiere „Forever Young“ – ein bittersüßes Kurzfilmdrama in der Filmakademie Ludwigsburg

Vergangenen Donnerstag war es endlich soweit. Nach über zwei Jahren Entstehungszeit konnte der Film „FOREVER YOUNG“ Premiere feiern. Studierende der Filmakademie Baden-Württemberg zeigten in den Räumen der Filmakademie in Ludwigsburg ihren Film „FOREVER YOUNG“, bei dem 46PLUS unterstützend und beratend mit dabei war.

Da der Film vorläufig nur bei Festivals gezeigt werden darf, nachfolgend eine kurze Abhandlung und ein paar Bilder des Drehs und des Premierenabends:

Der 76-jährige Heinrich lässt keine Gelegenheit aus, seine Tochter Fine zum Lachen zu bringen. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen, Hauptsache unkonventionell und nicht spießig! Dabei versucht er seine altersbedingten Schmerzen und die Trauer um seine verstorbene Frau vor Fine zu verstecken. Er kann sich nicht eingestehen, dass er seine mittlerweile erwachsen gewordene Tochter loslassen muss, obwohl er sie dadurch davon abhält, ein selbständiges Leben zu führen.

Der 25-jährigen Fine mit Down-Syndrom wurden Heinrichs Humor und seine Schlagfertigkeit in die Wiege gelegt. Offen und unvoreingenommen geht sie auf andere Menschen zu und wer sie missversteht ist selber schuld. Sie ist hin- und hergerissen zwischen der Angst vor Veränderungen und der Sehnsucht ein selbständiges Leben mit jungen Leuten zu führen. Vor allem kann sie sich ein Leben ohne ihren ulkigen Vater überhaupt nicht vorstellen.

Nach dem kürzlichen Tod der Mutter brechen Heinrich und Fine zum ersten Mal alleine nach Italien auf. Die Fahrt wird den gemeinsamen Urlaub und das künftige Zusammenleben der beiden in Frage stellen.

Nachdem sie am Grab der Mutter noch einmal in Erinnerungen schwelgen, brechen sie dieses Jahr zum ersten Mal alleine in den Urlaub auf. Heinrich gelingt es immer wieder Fine zum Lachen zu bringen, doch gleichzeitig verheimlicht er ihr seine altersbedingte Überforderung und körperlichen Beschwerden. Bei einem Zwischenstopp auf einem Rastplatz versucht er ihr erneut ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch dieses Mal geht er bei dem Streich auf Kosten eines Fremden zu weit und wird vor Fines Augen gedemütigt. Zu seiner Überraschung findet Fine sehr selbstbewusst Anschluss bei zwei jungen Frauen auf dem Parkplatz. Das motiviert ihn, sie vorsichtig darauf anzusprechen, in Zukunft vielleicht ein selbst bestimmtes Leben ohne ihn zu führen, doch sie blockt ab. Die weitere Fahrt wird für Heinrich zur Tortur und als Fine eingeschlafen ist, fährt er heimlich von der Landstraße ab. An einer Kapelle sucht Heinrich das Gespräch mit Fine und offenbart ihr, dass er sich nicht weiter um sie kümmern kann. Er ist zu alt. Kurzentschlossen entscheidet sich Fine alleine nach Italien zu fahren und startet den Wagen. Der Fluchtversuch endet mit einem Zusammenstoß mit einer Laterne. Inmitten der Nacht stehen Fine und Heinrich wieder am Grab und singen gemeinsam mit der Karaoke Maschine und einer kleinen Disco-Lampe das Lieblingslied der Mutter. Die beiden haben eingesehen, dass sie in Zukunft getrennte Wege gehen werden.

FOREVER YOUNG hat die Premierengäste nicht nur berührt, sondern auch zum Lachen gebracht. Die Hauptdarsteller Heiner Hardt als Heinrich und die zauberhafte Carina Kühne als Fine erzählen die Geschichte einer jungen Frau. Eine Geschichte über Trennung, Älterwerden, Abhängigkeit und eben auch über das Down-Syndrom.

Das Team um den Regisseur Max Rainer und den Produzenten Lennart Fricke haben ein Meisterwerk abgeliefert, dass bei den Kurzfilm-Festivals bestimmt den einen oder anderen Preis abräumen wird.

Ein ganz besonderes Dankeschön geht auch an die DAK!

Schon in früheren Jahren hat sie Projekte von 46PLUS mit Fördermitteln unterstützt und auch bei „FOREVER YOUNG“ konnten die Studierenden auf diesen Fördertopf zurückgreifen. Herr Palm, zwischenzeitlich in Rente, und Herr Kromer von der DAK haben es sich nehmen lassen, an der Premiere dabei zu sein.

Fotos: privat



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